Kinderschutzorientierte präventive Elternarbeit – videobasiert
Was können Fachkräfte in den frühen Hilfen bei den ersten Anzeichen von erkennbaren Risiken für die Entwicklung eines Kindes tun, um mit den Eltern in einen konstruktiven und förderlichen Dialog zu kommen?
Wie gelingt es ihnen, mit den Eltern das Beobachtete, Bedenkliche, Befürchtete wertschätzend zu teilen und gemeinsam zu erforschen, warum ihr Kind sich gerade so verhält und was es in der Situation braucht ?
Werden sie frühzeitig und wertschätzend angesprochen, ist die Chance groß, dass Eltern diese Hinweise und Informationen offen annehmen und sie im Kontakt mit ihrem Kind motiviert umsetzen.
„Keine Mutter, kein Vater verhält sich so, weil sie dem Kind schaden wollen, oft wissen sie nicht genug über die Entwicklungsaufgaben des Kindes und wie sie das als Eltern unterstützen sollten“ sagt die Referentin Christine Rössel.
Fachkräfte benötigen dafür Handwerkszeug und den Mut, nicht gleich zu konfrontieren, sondern mit einer wohlwollenden Haltung und nicht wertenden Worten die Neugier und Lernfreude der Eltern hervorzurufen.
Dabei können Videoaufnahmen der Eltern-Kind-Kommunikation/Interaktion unterstützend wirken, indem sie die Eltern in ihrer Beobachtungsfähigkeit schulen und Ansätze zu gelingendem elterlichen Verhalten hervorheben.
Auch Fachkräfte können mithilfe der positiven Analyse von Aufnahmen der Beratungssituation ihre Fähigkeiten in der wertschätzenden Konfrontation weiterentwickeln.
In ihrem Online Fort-und Weiterbildungsangebot vom 03. Februar bis 14.Juli 2023 wollen Christine Rössel und Regina El Zaher dieses Handwerkszeug vorstellen.
Im Wechsel von Theorie und Praxiseinheiten werden einerseits die wesentlichen Instrumente des Kinderschutzes vermittelt und andererseits bekommen die Teilnehmer:innen Gelegenheit, an ihrem Beratungsverhalten zu arbeiten.
Ergänzt wird das Instrumentarium durch die videobasierte Beratungsmethode VHT (Video-Home-Training). Sie kommt – soweit möglich – sowohl bei den Eltern als auch in der Schulung der Fachkräfte während der Praxiseinheiten zur Anwendung.
Christine Rössel ist Diplompädagogin und VHT-Ausbilderin und Supervisorin (SPIN-DGVB) sowie Qualitätsmanagerin im Bereich der sozialen Dienstleistungen (DGQ). Regina El Zaher ist Dipl.Sozialpädagogin, versierte Kinderschutzfachfrau und erfahrene Dozentin.
Die Weiterbildung wendet sich an Familienhebammen und alle Fachkräfte aus den frühen Hilfen.
Bei regelmäßiger Teilnahme und einem absolvierten VHT Basiskurs erwerben die Teilnehmer:innen mit dieser Fortbildung die Voraussetzungen für die Zertifizierung zum VHT-Practitioner bei SPIN-DGVB.

Christine Rössel
