Was brauchen wir in der Kinder- und Jugendhilfe, um gemeinsam die Zukunft aktiv gestalten zu können?
Im ersten Teil wurden von Alicia Sailer Megatrends, wie Gendershift, Konnektivität und Individualisierung im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe beleuchtet. Insgesamt werden 12 Megatrends beschrieben. Wie diese ursprünglich entstanden sind, ist nicht eindeutig beantwortbar. Sie bilden sich aus gleichzeitig verlaufenden Phänomenen heraus, die unsere Gesellschaft bewirken und wechselseitig beeinflussen.
Widmen wir uns weiteren Trends, deren Auswirkungen, wie die HP+, die Fachschule für Heilpädagogik in Schwäbisch Hall, diese berücksichtigt und welche Kompetenzen wir in der Kinder- und Jugendhilfe dazu benötigen:

• Mobilität (multimobile Welt, neue Produkte und Services)
Mobile und dezentrale Angebote werden in der Kinder- und Jugendhilfe weiter an Bedeutung gewinnen. Durch die zunehmende Digitalisierung werden neue Geschäftsmodelle und Dienstleistungen in der Kinder- und Jugendhilfe denkbar. Die HP+ bietet Modelle und Möglichkeiten sich selbst in innovativen Projekten zu erproben und Innovationen anzustoßen.
Gefragte Kompetenz (u.a.): Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe entwickeln facettenreiche und differenzierte Angebote, die durch Mobilität Perspektiven für Klient*innen erweitern.

• New Work (Sinnfrage in der Arbeit rückt in den Vordergrund)
Ein wichtiger Bereich in der sich verändernden Arbeitswelt, durch gesellschaftliche Einflüsse, Digitalisierung und ethische Hintergründe. Die HP+ organisiert sich selbst nach dem LEAN-Konzept, bietet mit dem Flipped Classroom (umgekehrtes Klassenzimmer: fachlicher Input erfolgt zu Hause, Aufgaben werden gemeinschaftlich in Präsenz gelöst) neue Konzepte des Lernens an und vermittelt neue Methoden zur (Selbst-) Führung.
Gefragte Kompetenz (u.a.): Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe arbeiten eigenverantwortlich, agil und kund*innenorientiert unter Nutzung vielfältiger Methoden.
Agilität bedeutet flexibel auf unvorhergesehene Ereignisse und Anforderungen zu reagieren.

• Neo-Ökologie (Nachhaltigkeitsparadigma)
In beruflichen Kontexten zu wenig berücksichtigt, so die HP+. Durch die Analyse innerer Strukturen, Prozesse und Angebote, können Hürden der Nachhaltigkeit aufgedeckt und optimiert werden. Nachhaltiges Management ist sowohl ein Teil der LEAN organisierten Fachschule, als auch Teil der Lehre.
Gefragte Kompetenz (u.a.): Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe gestalten Angebote und Prozesse unter Berücksichtigung der Mensch-Welt-Umwelt Aspekte und agieren aktiv nachhaltig.

• Sicherheit (Fragen der Sicherheit und Resilienz)
Im Aufbau von sicheren Beziehungen sind Menschen, die im Sozialwesen tätig sind, sehr bewusst. Fragen, wie zum Beispiel die Sicherheit im Aspekt der Nutzung digitaler Medien, der zunehmenden Vernetzung oder auch der Schutz der Daten und Privatsphäre im Home Office, werden neu geklärt.
Die HP+ befähigt die werdenden Heilpädagoginnen Menschen in diesen und weiteren Fragestellungen zu begleiten. Gefragte Kompetenz (u.a.): Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe bieten sichere Beziehungen und Aufklärung zu Themen der Sicherheit in einer sich schnell verändernden Welt an. • Urbanisierung (Städte als kreative Zentren der Problemlösung) Wie verändert sich unsere Gesellschaft durch die zunehmende Urbanisierung und damit unsere Angebote? Themen, wie Isolation, Entwicklung von Untergruppierungen, Armut usw. werden im Laufe der Weiterbildung beleuchtet und reflektiert. In Projekten können Ansätze, wie Urban Gardening, Tiergestützte Therapie und weitere im Kontext Stadt der Kinder- und Jugendhilfe erprobt werden. Gefragte Kompetenz (u.a.): Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe gestalten Angebote lebensfeldorientiert und wenden vernetzt vielfältige Methoden vorausschauend an. • Silver Society (älter werdende Gesellschaft) Zum Bereich Silver Society gehören unter anderem Konzepte, die es ermöglichen Jung und Alt voneinander profitieren zu lassen. Das können Tauschkonzepte des Mentoring sein (Wissen aus Erfahrung im Tausch gegen Wissen über Technologien), Projekte, in denen Kinder und Senioren gemeinsam Angebote erhalten und vieles mehr. Die HP+ bietet einen Rahmen, um innovative Ideen kennenzulernen, selbst zu kreieren und in Organisationen anzuwenden. Die Stiftung ist beispielsweise einer der Kooperationspartner der HP+, die Stellen für Praktika anbieten, um zukunftsorientierte Ideen in der Praxis umzusetzen. Gefragte Kompetenz (u.a.): Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe berücksichtigen alle Lebensphasen und gestalten aktiv interdisziplinäre, wie generationsübergreifende Angebote. Auswendiglernen war gestern! • Wissenskultur (Kooperative und dezentrale Strukturen zur Wissensgenerierung) Unser Wissensstand wächst und wächst. Durch die Digitalisierung und Konnektivität wird das „auswendig lernen“ vom „vernetzt – und anwendungslernen“ abgelöst. Das spricht für neue Bildungskonzepte und Angebote. Deshalb kooperieren sowohl die HP+, als auch die fobi: aktiv mit dem Wissensnetzwerk eEmpower. Hier kreieren wir eine Kultur des gemeinsamen Lernens und Wachsens, teilen qualitativ hochwertige Bildung und entwickeln unsere Angebote kundinnenzentriert permanent weiter.

Am 22.Mai findet die kostenfreie Online Fachtagung für Fachkräfte im Sozialwesen statt. Seien Sie dabei, vernetzen Sie sich und lassen Sie sich kostenfrei von spannenden Persönlichkeiten und Projekten inspirieren!
Zur Fachtagung

Weiterführende Informationen
Zukunftsorientierung: www.zukunftsinstitut.de
Heilpädagogik: www.innovation-hpplus.com
Online Fachtagung: www.innovation-eempower.com/info-veranstaltungen

Autorin: Alicia Sailer, u.a. Heilpädagogin, MA Professional Teaching and Training
Freie Beraterin und Trainerin, sowie Gründerin der Fachschule Innovation HP+ und des Wissensnetzwerks Innovation eEmpower

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