Medienpädagoge Benedikt Reusch informiert
Bei Fake News/Desinformation handelt es sich um bewusst irreführende Behauptungen, die gezielt verbreitet werden. Der Unterschied von Fake News und Desinformationen und Falschmeldungen oder Misinformation besteht darin, dass bewusst manipuliert wird und nicht aus Versehen oder Unachtsamkeit eine falsche Meldung übernommen wird. Die meisten seriösen journalistischen Angebote verbreiten keine oder kaum Fake News/Desinformation, aber immer wieder auch Falschmeldungen/Misinformation. Diese werden dann aber i.d.R. auch korrigiert, sobald gegenteilige Informationen vorliegen..
Zum Ukraine-Krieg werden zahlreiche Fake News bzw. Desinformationen verbreitet. So werden aus dem Kontext gerissene Bilder von abgeschossenen Kampffluzeugen gezeigt, es wird unbegründet empfohlen, Jod-Tabletten zu kaufen und einzunehmen oder es werden Videos von angeblichen Panzern in Polen verbreitet. Desinformationen sind dabei längst politisches und militärisches Mittel bei Kriegen und werden gezielt zur Manipulation der öffentlichen Meinung eingesetzt.
Mediale Verhaltensweisen in Kriegs- und Krisenzeiten
- Entschleunigung. Bei der Fülle an Informationen ist ein bewusster und verlangsamter Konsum von Informationen sinnvoll.
- Quellen prüfen. Wer steckt hinter Informationen? Ist die Quelle seriös und transparent nachvollziehbar?
- Weder russische staatliche Akteure und Medien noch ukrainische staatliche Akteure und Medien sind im Krieg objektive Quellen.
- Seriöse journalistische Medien greifen trotzdem auf staatliche Meldungen zurück, selbst wenn sich diese nicht direkt verifizieren lassen. Sie räumen aber auch Fehlinformationen ein, wenn sich neue Informationen ergeben.
- Unterschiede des Informationscharakters bestimmen. Es ist wichtig, zwischen geäußerter Meinung und Informationen zu unterscheiden.
- Inhalte prüfen, bevor man sie selbst auf Social Media verbreitet.
- Nutzen Sie dafür Fact-Checking-Angebote. Einiges ist schon widerlegt und Sie müssen nicht selbst anfangen zu recherchieren.